Trotz blendender Wirtschaftsdaten kann in Deutschland keine Rede von allgemeinem Wohlstand sein. Dies belegt der neue Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands. Seit der Jahrtausendwende steigt die Anzahl der von Armut betroffenen Menschen kontinuierlich.
Rechnerisch leben in Deutschland mindestens 13,7 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Dies errechnete der Paritätische Gesamtverband anhand des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Mit 16,8 Prozent Armutsanteil an der Bevölkerung setzt sich der Trend fort, der seit der Jahrtausendwende unübersehbar ist. Auffallend ist die Entwicklung, da sowohl Wirtschaftsdaten als auch Erwerbstätigenquote in die gegensätzliche RIchtung zeigen.

Wohlstand und Reichtum wachsen, doch wächst ebenso die Ungleichheit in diesem Lande, indem nicht alle gleichermaßen an diesem Wohlstand teilhaben […].

Die Zusammensetzung scheint wenig überraschend: bei Arbeitslosen (62,9 %), Alleinerziehenden (40,2 %), kinderreichen Familien (30,0 %), Migranten (27,5 %) oder Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen (28,8 %) ist Armut am am weitesten verbreitet.